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Wie sich Trauma bei Kindern äußern

Wie sich Trauma bei Kindern äußern kann, ist nicht immer offensichtlich. Verhaltensauffälligkeiten, emotionale Unbeständigkeit und körperliche Anzeichen sind mögliche Indikatoren. In diesem Artikel beleuchten wir die Symptome, um Eltern und Betreuenden zu ermöglichen, frühzeitig zu handeln und adäquate Unterstützung anzubieten.


Das Wichtigste auf einen Blick

  • Trauma bei Kindern kann sich durch verschiedene Anzeichen wie akute Belastungsreaktionen, emotionale und verhaltensbezogene Veränderungen manifestieren, was auf die Notwendigkeit einer frühzeitigen Erkennung und Intervention hinweist.

  • Die psychologischen Auswirkungen eines Traumas beinhalten langfristige Folgen für die Entwicklung, Bindungsfähigkeit und das Selbstbild des Kindes, sodass ein tiefgreifendes Verständnis und ein sicheres Umfeld für die Heilung essenziell sind.

  • Die Bewältigung von Traumafolgen und die Unterstützung der Resilienz erfordern kindgemäße Kommunikation, Stabilisierung durch Routinen und altersgerechte therapeutische Hilfe sowie das Aufbauen eines sicheren Umfelds. Auch bei Kindern ist es sinnvoll, bei Auffälligkeiten eine Traumatherapie in Betracht zu ziehen.
Die Anzeichen von Trauma können sehr unterschiedlich sein

Anzeichen von Trauma bei Kindern erkennen

Kinder erleben ihre Welt intensiver als Erwachsene, und die Auswirkungen eines Traumas können tiefgreifend sein. Traumatische Erlebnisse hinterlassen in vielen Fällen sichtbare Spuren im Verhalten und in den emotionalen Reaktionen eines Kindes. Es ist von großer Bedeutung, dass Eltern und Betreuende lernen, die Anzeichen zu erkennen, um frühzeitig eingreifen zu können. Akute Belastungsreaktionen wie Bewusstseinseinengung, Desorientiertheit oder körperliche Zeichen von Angst sind nur einige der Manifestationen, die auf ein kürzlich erlebtes Trauma hinweisen können. Doch auch Verhaltensweisen wie extremer Rückzug oder eine auffällige Hilflosigkeit sind mögliche Indikatoren, die nicht übersehen werden dürfen. Diese Signale zu identifizieren und richtig zu deuten, ist der erste Schritt, um Kindern und Jugendlichen auf ihrem Weg der Heilung beizustehen.

Die emotionale und körperliche Gesundheit eines Kindes ist eng miteinander verwoben. Ungewöhnliche Ängste, Schlafstörungen und das Überwältigtwerden von unkontrollierbaren Erinnerungsfragmenten können sowohl die emotionale als auch die biologische Entwicklung beeinträchtigen. Störungen, wie posttraumatische Belastungsstörungen, äußern sich nicht selten durch emotionale Taubheit und anhaltende, belastende Erinnerungen an das Ereignis. Diese Anzeichen sind ein Hilferuf, den wir nicht überhören dürfen. Sie sind ein deutlicher Hinweis darauf, dass ein Kind möglicherweise ein Trauma erlebt hat und Unterstützung benötigt.


Emotionale Anzeichen

Kinder, die ein Trauma erlitten haben, tragen oft eine Last, die sich in komplexen emotionalen Reaktionen manifestiert. Traurigkeit, Wut und Angst sind mehr als nur vorübergehende Stimmungen; sie können vielmehr komplexe Anzeichen für ein zugrunde liegendes Trauma sein. Eine Traurigkeit oder Wut, die ohne ersichtlichen Grund auftritt, kann ein Signal dafür sein, dass etwas Gravierendes im Innenleben des Kindes vorgeht. Der Stress und die tiefen Ängste, die Kinder in Folge der Traumatisierung ihrer Eltern erleben können, führen zu einer grundlegenden Unsicherheit, die ihr gesamtes Sein beeinträchtigt.

Diese emotionalen Anzeichen sind oft schwierig zu deuten, da sie sich in unterschiedlichen Verhaltensmustern ausdrücken können. Ein Kind, das plötzlich anhänglich oder besonders fordernd wird, könnte genauso unter einem Trauma leiden wie ein Kind, das sich zurückzieht und isoliert. Es ist wichtig, hinter die Fassade zu blicken und zu versuchen, die Ursachen für solche Verhaltensänderungen zu verstehen. Nur so können wir für das Kind ein sicherer Hafen sein, in dem es seine Gefühle ohne Angst vor Bewertung oder Ablehnung ausdrücken kann.


Körperliche Reaktionen

Die körperlichen Reaktionen auf ein Trauma sind vielfältig und können leicht übersehen werden, vor allem wenn sie nicht unmittelbar nach dem Ereignis auftreten. Ein erhöhter Herzschlag, Schwitzen und Erröten können körperliche Anzeichen von Angst sein, die auf ein Trauma folgen. Kinder können nach einem traumatischen Erlebnis in einen Zustand der Taubheit verfallen, begleitet von einer Einengung des Bewusstseins und einer verminderten Aufmerksamkeit, gefolgt von einer Unfähigkeit, Reize zu verarbeiten und Desorientierung.

Einige Kinder ziehen sich weiter aus ihrer Umgebung zurück oder zeigen als Reaktion auf Trauma Unruhe und Überaktivität. Akute Stressreaktionen treten in der Regel innerhalb von Minuten nach einem belastenden Ereignis auf und klingen normalerweise innerhalb von Stunden oder einigen Tagen ab. Diese körperlichen Symptome sind nicht nur für den Moment bedeutsam, sondern können langfristige Auswirkungen auf die Gesundheit haben, wenn sie nicht angemessen angesprochen und behandelt werden.


Verhaltensänderungen

Trauma kann sich in einer Vielzahl von Verhaltensweisen manifestieren, die es für Eltern, Lehrer und Betreuer zu erkennen gilt. Kinder, die ein Trauma erlebt haben, können eine erhöhte Schreckhaftigkeit, Gereiztheit, Aggression, schlechte Konzentration und eine Abnahme von Emotionsäußerungen zeigen. Diese Veränderungen können ein direkter Ausdruck der inneren Not sein, in der sich das Kind befindet. Vielleicht noch bezeichnender ist das Vermeidungsverhalten: Kinder neigen dazu, Aktivitäten, Orte oder Situationen zu meiden, die sie an das erlebte Trauma erinnern könnten.

Wenn Kinder sich von zuvor geliebten Aktivitäten zurückziehen oder den Schulbesuch vermeiden, kann dies ein deutliches Zeichen dafür sein, dass sie versuchen, Schmerz und Angst zu umgehen. Diese Verhaltensänderungen sind nicht nur in der Schule oder zu Hause zu beobachten, sondern können sich auch in der Interaktion mit Gleichaltrigen zeigen.

Kinder, die häusliche Gewalt erfahren, können neben Verhaltensstörungen und emotionalen Problemen auch langfristige Entwicklungsbeeinträchtigungen erleiden. Es ist unsere Aufgabe, solche Verhaltensänderungen zu bemerken und angemessen darauf zu reagieren, um die Kinder nicht alleine zu lassen.


Die Psychologie hinter dem Trauma

Trauma ist ein Ereignis, das fast jeden aus der Bahn werfen kann, sei es durch ein einzelnes schockierendes Ereignis oder wiederholt auftretende Situationen wie Vernachlässigung oder Missbrauch. Die psychologischen Auswirkungen eines solchen Traumas sind tiefgreifend und beeinflussen die Entwicklung, das Selbstbild sowie die Selbst- und Fremdwahrnehmung eines Kindes nachhaltig. Ein Trauma kann eine Vertrauenserosion sowohl in sich selbst als auch in andere verursachen, was wiederum die Bildung sicherer Bindungen erschwert. Insbesondere interpersonelle und wiederkehrende Traumata, wie sie bei häuslicher Gewalt auftreten, haben schwerwiegende psychologische Folgen.

Die Folgen eines Traumas sind nicht nur für den Moment bedeutsam, sondern können langfristige Auswirkungen auf die psychische Gesundheit haben. Sie beeinflussen die Art und Weise, wie ein Kind die Welt sieht und wie es mit anderen in Beziehung tritt. Deshalb ist es so wichtig, die psychologischen Hintergründe eines Traumas zu verstehen, um angemessen darauf reagieren zu können.


Das kindliche Gehirn und Trauma

Das kindliche Gehirn ist besonders anfällig für die Auswirkungen von Trauma. Traumata können zu neurobiologischen Veränderungen führen, die eine Neukalibrierung des Alarmsystems des Gehirns zur Folge haben und einen Zustand von Dauerstress erzeugen. Diese Veränderungen beeinträchtigen nicht nur die Gehirnentwicklung, sondern können auch zu veränderten Stressreaktionen führen. Kinder und Jugendliche, die ein Trauma erlitten haben, können unterschiedliche Reaktionen zeigen, wie das Verdrängen von Gefühlen, übertriebene Angstzustände und einen gefühlten Zustand der Hilflosigkeit.

Diese andauernden Stressreaktionen können die physiologische Stressantwort beeinflussen und weitere Entwicklungsbereiche beeinträchtigen. Darüber hinaus können Erinnerungen an das erlebte Trauma als Fragmente im Gedächtnis lagern und durch äußere Reize in Form von Flashbacks wiedererlebt werden, auch im Spiel oder in Träumen von Kindern. Es ist entscheidend, diese neurobiologischen Veränderungen zu verstehen, um die Reaktionen des Kindes nach einem Trauma angemessen zu unterstützen.


Bindung und Sicherheit

Ein sicheres Umfeld spielt eine entscheidende Rolle bei der Heilung von Kindern nach einem Trauma. Ein geregeltes Umfeld mit routinierten Abläufen hilft Kindern, das Erlebte zu verarbeiten und ein Gefühl von Normalität zu erleben. Trauma kann auch zu Bindungsstörungen führen, vor allem wenn Eltern selbst durch Trauma beeinträchtigt sind und nicht in der Lage sind, eine sichere Bindung zum Kind aufzubauen. Pädagogische Fachkräfte unterstützen das Kind, indem sie eine von Transparenz und Vorhersehbarkeit geprägte, damit vertrauensvolle Atmosphäre schaffen.

Diese Aspekte sind von großer Bedeutung, da sie dem Kind Halt geben und ihm ermöglichen, sich in einer Welt zu bewegen, die es als sicher und vorhersehbar empfindet. Die Schaffung eines solchen Umfelds ist nicht immer einfach, vor allem wenn das Trauma innerhalb der Familie geschieht. Dennoch ist es essentiell, dem Kind das Gefühl von Stabilität und Sicherheit zurückzugeben.


Umgang mit Trauma: Unterstützung für Kinder und Eltern

Kinder, die ein traumatisches Erlebnis durchgemacht haben, profitieren enorm von erklärenden und sicherheitsgebenden Informationen über das Ereignis und ihre Reaktionen darauf. Es ist für die Eltern von entscheidender Bedeutung, eine unterstützende Rolle einzunehmen und eine Umgebung zu schaffen, in der das Kind sich sicher fühlt und seine Erlebnisse verarbeiten kann. Darüber hinaus ist es wichtig, dass Eltern Geduld und Verständnis für die Verarbeitungszeit und die Verhaltensweisen ihres Kindes aufbringen, um dessen emotionales Wohlbefinden zu stärken.

Ein normaler Alltag und eine altersadäquate Behandlung sind wesentlich für die Stabilisierung eines traumatisierten Kindes. Die Aufrechterhaltung von Routinen hilft dem Kind, sein soziales Umfeld nicht zu stark von dem seiner Gleichaltrigen zu unterscheiden. Diese Strategien sind ein wichtiger Bestandteil, um Kindern die Sicherheit zu geben, die sie benötigen, um sich von ihren traumatischen Erlebnissen zu erholen.


Kommunikation und Verständnis

Die Kommunikation nach einem traumatischen Ereignis ist für das Kind unerlässlich. Gespräche anzubieten und unterstützend zuzuhören, sind wichtige Aspekte im Umgang mit dem Kind. Es ist wichtig, dass Kindern geholfen wird, ihre Gefühle auszudrücken, indem man ihnen zuhört und sie dabei unterstützt, ihre Emotionen zu regulieren. Eine Umgebung von Sicherheit und Verlässlichkeit zu schaffen, ist elementar, um dem Kind einen sicheren Rahmen für Kommunikation und das Verarbeiten der Erfahrungen zu gewährleisten.

Durch offene Gespräche können Kinder lernen, ihre Erlebnisse zu sortieren und zu verstehen. Es ist wichtig, dass sie erfahren, dass ihre Gefühle normal und berechtigt sind, und dass sie Unterstützung und Schutz erhalten. Diese Art der Kommunikation trägt dazu bei, die emotionale Belastung zu verringern und die Grundlage für die Heilung zu schaffen.


Stärkung der Resilienz

Die Widerstandsfähigkeit, oder Resilienz, von Kindern und Jugendlichen kann durch gezielte Maßnahmen gefördert werden. Eine beständige, zugewandte Bezugsperson zu haben, ist für die emotionale Unterstützung und somit für die Resilienz von Kindern entscheidend. Kinder, die nach einem Trauma unterstützende Aktivitäten angeboten bekommen und denen leistbare Herausforderungen gestellt werden, fühlen sich in ihrer Handlungsfähigkeit bestärkt.

Interessante Aktivitäten und gezielte Ablenkungen können Kindern dabei helfen, sich von ihren traumatischen Erlebnissen zu lösen und sich neu zu orientieren. Diese Aktivitäten können dazu beitragen, dass Kinder wieder ein Gefühl der Kontrolle und der Freude am Leben gewinnen. Es ist wichtig, die individuellen Bedürfnisse jedes Kindes zu erkennen und zu respektieren, um eine effektive Unterstützung zu gewährleisten.

Einige Beispiele für solche Aktivitäten sind:

  • Kunsttherapie
  • Musiktherapie
  • Sport und Bewegung
  • Naturerkundung
  • Haustiertherapie

Diese Aktivitäten können den Kindern helfen, ihre Emotionen auszudrücken, Stress abzubauen und positive Erfahrungen zu machen. Es ist wichtig, dass die Aktivitäten altersgerecht und den Interessen des Kindes entsprechend ausgewählt werden.

Bei Trauma Anzeichen sollten Eltern professionelle hilfe suchen

Professionelle Hilfe suchen

Bei Anzeichen eines Traumas ist es für Eltern entscheidend, Hilfe anzunehmen und sich über mögliche Testverfahren zu informieren. Bei anhaltender Traumatisierung müssen Kinder geschützt und in Sicherheit gebracht werden, indem nahestehende Bezugspersonen oder Behörden wie Jugendämter kontaktiert werden. Es ist wichtig, dass therapeutische Angebote auf die individuellen Bedürfnisse des kindlichen Klienten zugeschnitten sind, um effektiv zu unterstützen.

Der erste Schritt zur Inanspruchnahme von Hilfe ist oft ein Gespräch mit dem Kinderarzt, der weitere spezialisierte therapeutische Dienste empfehlen kann. Eltern sollten nicht zögern, professionelle Hilfe zu suchen, denn frühzeitige Unterstützung kann entscheidend für die Heilung und zukünftige Entwicklung des Kindes sein. Es ist wichtig zu erkennen, dass die Suche nach Hilfe ein Zeichen von Stärke und Fürsorge ist, nicht von Schwäche oder Versagen.

Diagnose und Behandlung von Traumafolgen

Psychische Erkrankungen wie Depression oder Posttraumatische Belastungsstörung sind keine Zeichen von Schwäche, sondern eine normale Reaktion auf eine traumatische Erfahrung. Es gibt verschiedene therapeutische Verfahren, die Kindern und Jugendlichen bei der Verarbeitung ihres Traumas helfen können. Kinder, die zuvor Opfer von Gewalt oder eines anderen Traumas wurden, die eine psychische Vorerkrankung aufweisen oder wenig familiäre Unterstützung erfahren, haben ein erhöhtes Risiko für Folgeerkrankungen und sollten spezifische psychotherapeutische Hilfe in Anspruch nehmen.

Das StAR-Programm ist ein Beispiel für einen Online-Kurs, der auf kognitiver Verhaltenstherapie basiert und speziell für Jugendliche und junge Erwachsene mit PTBS entwickelt wurde. Es bietet:

  • Texte
  • Videos
  • Audios
  • Übungen zur Bewältigung der Traumafolgen

Solche Programme können eine wichtige Ergänzung zu traditionellen Therapieformen darstellen und die Heilung unterstützen.


Diagnostische Verfahren

Die Diagnose von Traumafolgen bei Kindern beginnt oft mit einem diagnostischen Gespräch, das darauf abzielt, umfangreiche Informationen über die Beschwerden und die Lebenssituation des Kindes zu sammeln. Ärzte und Therapeuten können auch spezielle Fragebögen einsetzen, um Symptome einer Posttraumatischen Belastungsstörung zu evaluieren. Es ist wichtig, zwischen den flüchtigen Symptomen einer Akuten Belastungsreaktion, die kurz nach einem Trauma auftreten können, und einer persistierenden Posttraumatischen Belastungsstörung zu unterscheiden, die mindestens vier Wochen nach dem Ereignis anhält.

Diese diagnostischen Verfahren sind von entscheidender Bedeutung, um das Ausmaß der Traumafolgen zu verstehen und die richtige Behandlung einzuleiten. Sie bieten den Fachkräften die notwendigen Informationen, um einen individuellen Behandlungsplan zu erstellen, der auf die spezifischen Bedürfnisse des Kindes zugeschnitten ist.


Therapieansätze im Detail

Psychotherapeutische Ansätze bieten effektive Hilfen zur Verarbeitung von Traumata bei Kindern und können maßgeblich zur Heilung eines Traumas beitragen. Die kognitive Verhaltenstherapie ist besonders wirksam in der Behandlung von posttraumatischen Belastungsstörungen bei Kindern. Sie zielt darauf ab, negative Denk- und Verhaltensmuster zu ändern.

Spieltherapeutische Methoden nutzen gesteuertes Spiel, um Kindern die Verarbeitung ihres Traumas zu ermöglichen, was ihren Ausdruck ihrer Gefühle und die Konfrontation mit dem Erlebten erleichtert. Integrative Ansätze wie bindungsorientierte Therapie und Traumatherapie werden oft in Kombination angewendet, um Kindern ganzheitlich zu helfen. Diese Methoden unterstützen Kinder nicht nur bei der Verarbeitung ihrer traumatischen Erfahrungen, sondern auch bei der Entwicklung von Strategien zur Bewältigung zukünftiger Herausforderungen.

Die Wahl des richtigen Therapieansatzes hängt von den individuellen Bedürfnissen des Kindes und der Art des erlebten Traumas ab.


Fallbeispiele: Trauma und seine vielen Gesichter

Traumata bei Kindern können sehr unterschiedliche Formen annehmen und sind oft von den Umständen und der individuellen Verarbeitung des Ereignisses abhängig. Konkrete Auslöser für Traumata können sein:

  • Gewalttaten
  • Naturkatastrophen
  • Unfälle
  • der Tod eines nahen Angehörigen

Kinder können Traumata sowohl durch direktes Erleben als auch durch indirektes Miterleben von belastenden Ereignissen erfahren. Das Identifizieren der spezifischen Ursachen eines Traumas ist entscheidend für die Einleitung der richtigen Behandlung, da eine Traumatisierung manchmal unbemerkt bleibt.

Diese Fallbeispiele zeigen, dass Traumata bei Kindern vielfältig und individuell sind. Sie verdeutlichen die Notwendigkeit eines aufmerksamen Umgangs mit den Anzeichen eines Traumas und der Bedeutung einer frühen Diagnose und Behandlung. Nur so können langfristige Beeinträchtigungen vermieden und die Weichen für eine gesunde psychische Entwicklung gestellt werden.


Trauma durch Verlust und Tod

Der Tod eines Angehörigen kann für Kinder zu einem bedeutenden Trauma werden, das ihre psychische Entwicklung nachhaltig beeinflusst. Eine angemessene Begleitung und Aufklärung über den Tod sind unerlässlich, um den Umgang mit dem Verlust zu erleichtern und Traumatisierungen wie Schuldgefühle oder Angst zu vermeiden. Spiel- und Gesprächsrituale können Kindern dabei helfen, ihre Gefühle auszudrücken und den Verlust eines Angehörigen zu verarbeiten.

Die individuelle Entscheidung über die Teilnahme an Bestattungszeremonien ist wichtig, da diese ein zentraler Teil des Trauerprozesses sein können, wenn das Kind dies möchte und adäquat unterstützt wird. Wenn Kinder über einen längeren Zeitraum nicht aus dem Zustand der Trauer herausfinden, kann dies die Notwendigkeit einer professionellen psychologischen Unterstützung anzeigen.

Der Verlust eines geliebten Haustieres kann bei Kindern ebenso einen starken emotionalen Einfluss haben, daher ist es entscheidend, ihre Trauer ernst zu nehmen und sie emotional zu begleiten. Der Umgang mit Tod und Verlust erfordert Feingefühl und Einfühlungsvermögen, um das Kind in seiner Trauer zu unterstützen und ihm zu helfen, das Geschehene zu verstehen und zu verarbeiten.


Trauma durch Gewalterfahrung

Traumatische Erfahrungen durch Gewalt können bei Kindern langfristige psychische Auswirkungen haben, wie anhaltenden Stress, Angststörungen oder Depression. Kinder und Jugendliche, die schwere Gewaltakte innerhalb der Familie beobachten oder durch traumatische Ereignisse wie schwere Autounfälle betroffen sind, können schwerwiegend traumatisiert werden. Daher sind spezialisierte Hilfsangebote und therapeutische Interventionsmaßnahmen unerlässlich für die Bewältigung und Heilung von Traumata, die durch Gewalterfahrung verursacht wurden.

Es ist wichtig, dass Kinder, die solche Erfahrungen machen, wissen, dass sie nicht allein sind und dass es Orte gibt, an denen sie Unterstützung und Schutz finden können. Die Heilung von Gewalterfahrungen kann ein langwieriger Prozess sein, aber mit den richtigen Ressourcen und Unterstützung können Kinder lernen, ihre Erfahrungen zu verarbeiten und ein Leben ohne Angst zu führen.


Zusammenfassung

Dieser Blogpost hat das komplexe Thema Trauma bei Kindern beleuchtet und Wege aufgezeigt, wie Kinder und ihre Familien mit diesen Herausforderungen umgehen können. Wir haben die Anzeichen von Trauma erörtert, die psychologischen Hintergründe untersucht und die Bedeutung von Kommunikation, Stabilität und professioneller Unterstützung hervorgehoben. Indem wir ein tieferes Verständnis für die Auswirkungen von Trauma entwickeln und lernen, die Anzeichen rechtzeitig zu erkennen, können wir Kinder dabei unterstützen, ihre Erfahrungen zu verarbeiten und ihre Resilienz zu stärken. Es liegt in unserer Verantwortung, eine unterstützende Umgebung zu schaffen, in der Kinder heilen und gedeihen können.


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Fotos: https://pixabay.com/de/ & Henrike Ortwein

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