Die meisten Menschen assoziieren mit einer Hypnose die klassische Fremdhypnose zwischen zwei Menschen, bei welches es einen Hypnotisand und einen Hypnotiseur gibt. Allerdings besteht auch die Möglichkeit, sich selbst zu hypnotisieren. Dabei können Sie sich nicht nur in einen Zustand der völligen Entspannung versetzen, sondern auch das positive Vertrauen in sich selbst stärken und negative Glaubenssätze verändern.
Der Unterschied zur klassischen Hypnose
Bei einer Selbsthypnose nimmt eine Person im Gegensatz zu der klassischen Hypnose beide Rollen ein, die des Hypnotisieurs und die des Hypnotisanden. Viele Experten sind sich einig, dass jeder dazu in der Lage ist, eine Selbsthypnose durchzuführen und auch eine Fremdhypnose auf diesem Grundsatz basiert. Der Hypnotiseur ist letztendlich nur eine Art Anweiser, der seinem Klienten dazu verhilft, in einen Trancezustand zu gelangen. Das kann nur funktionieren, wenn der Klient diesen Zustand zulässt und keine innere Blockade errichtet. Ziel, sowohl bei einer Fremd- als auch bei der Eigenhypnose ist es, einen Zugang zum persönlichen Unterbewusstsein zu finden.
Was bedeutet Selbsthypnose
Eine Eigenschaft des Menschen ist es, sich selbst kontrollieren zu können und den Verstand zu nutzen. Mit einer Hypnose haben Sie die Möglichkeit, eine Ebene tiefer zu gelangen und das Unterbewusstsein zu kontaktieren.
Das Unterbewusstsein gehört zu den wenigen Gebieten des menschlichen Körpers, welches noch nicht vollkommen erforscht ist. Dabei spielt das Unterbewusstsein eine zentrale Rolle im menschlichen Leben. Es steuert nicht nur lebensnotwendige Prozesse, sondern hilft uns in vielen Situationen, den Alltag zu meistern.
Mit einer Selbsthypnose ist es möglich, das eigene Unterbewusstsein zu kontaktieren und darauf einzuwirken. So kann eine Selbsthypnose beispielsweise in den folgenden Fällen hilfreich sein:
Welche Vorteile bietet eine Selbsthypnose
Im Gegensatz zu einer Hypnose, die durch eine zweite Person hervorgerufen wird, haben Sie bei der Selbsthypnose zu jeder Zeit die Kontrolle über den Trance Zustand und über Ihren Körper. Sie selbst entscheiden, wie tief und wie lange Sie sich in diesem Zustand befinden möchten.
Dadurch, dass Sie sich keiner fremden Person anvertrauen müssen, bietet die Selbsthypnose vielen Menschen ein Sicherheitsgefühl.
Das meist komische Gefühl des Ausgeliefert-seins entfällt und Sie können sich vollkommen auf sich selbst konzentrieren.
So funktioniert die Selbsthypnose
Eine Selbsthypnose funktioniert sehr ähnlich, wie auch eine Fremdhypnose funktioniert. Der Ablauf der Hypnose kann dabei in drei wesentliche Abschnitte unterteilt werden: Die Einleitung, die Vertiefung und die Auflösung.
Die Einleitung
Damit die Selbsthypnose erfolgreich ist, ist ein ungestörtes, ruhiges und harmonisches Umfeld wichtig. Eine Decke kann zusätzlich hilfreich sein, um sich geschützt und geborgen zu fühlen. Sie entscheiden, ob Sie lieber sitzen oder stehen möchten.
Beginnen Sie zunächst, tief ein- und auszuatmen. Ihr kompletter Fokus sollte auf der Atmung liegen. Spüren Sie, wie die Atmung Ihren Körper beeinflusst und wie die Luft durch den Körper strömt. Jedes Einatmen lässt den Körper weiter entspannen, jedes Ausatmen hilft, Anspannung aus dem Körper zu vertreiben. Der ganze Fokus sollte auf Ihnen selbst und Ihrer Atmung liegen.
Die Vertiefung
In der Vertiefungsphase wird der Zustand, welchen Sie bereits in der Einleitung erreicht haben, intensiviert. Fühlen Sie in sich herein und bilden Sie eine Art persönlichen Raum, in welchem Sie sich absolut sicher und wohlfühlen. Eine Hilfe kann es sein, ganz bestimmte Regionen im Körper wahrzunehmen, wie etwa die Körpermitte, das Herz und den Herzschlag oder etwa die Atmung. So können Sie Ihr Unterbewusstsein erreichen, wobei jeglicher Stress, Alltagssorgen und Probleme gegen den Zustand der vollkommenen Entspannung eingetauscht werden.
Die Auflösung
Die Auflösung aus der Selbsthypnose erfolgt auf ähnliche Weise wie die Rückholung aus der klassischen Fremdhypnose. Während der Phase zählen Sie hoch, bis Sie wieder im Hier und Jetzt angelangt sind. Bereiten Sie dabei Ihren Körper langsam darauf vor, wieder im Hier anzukommen. Strecken Sie sich, ehe Sie langsam aufstehen.
Verschiedene Methoden für die Selbsthypnose
Um die Technik für eine Selbsthypnose zu erlernen, gibt es verschiedene Anleitungen un Methoden. Eine gängige Methode ist die Selbsthypnose durch den Body-Scan. Dabei konzentrieren Sie sich auf bestimmte Körperteile und fühlen diesen nach. Als Hilfestellung kann eine zuvor durchgeführte progressive Muskelentspannung dienen. Diese Technik ist besonders für Menschen geeignet, die ein Stressmanagement aufbauen und die Anspannungen im Alltag reduzieren möchten, da die einzelnen Körperteile gezielt angespannt und wieder losgelassen werden.
Eine weitere Variante ist die Selbsthypnose nach Betty Erickson. Milton Erickson, ihr Ehemann, gilt als Gründer der heute bekannten Hypnotherapie. Bei der Methode lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit zunächst auf die äußeren Sinne, bevor im Anschluss die inneren Prozesse in den Fokus rücken.
Eine Selbsthypnose Anleitung nach der Body Scan Methode
Welche Variante letztendlich die beste für Sie ist, finden Sie durch Ausprobieren heraus.
Im Folgenden finden Sie eine Selbsthypnose Anleitung für die Body Scan Methode.
Allgemeine Tipps für das Lernen der Selbsthypnose
Neben den einzelnen spezifischen Anleitungen sind einige generelle Voraussetzungen wichtig, damit eine Selbsthypnose funktioniert. Zum einen sollten Sie sich über mehrere Minuten konzentrieren können. Atem Meditationen können Ihnen zum Beispiel helfen, sich besser zu konzentrieren.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist Ruhe und Zeit. Beides wird benötigt, um den Hypnosezustand zu erreichen und um loslassen und entspannen zu können. Vor allem am Anfang ist es wichtig, verschiedene Möglichkeiten auszuprobieren. Setzen Sie sich auf keinen Fall unter Druck und erzwingen Sie eine Hypnose bei dem ersten Versuch. Lassen Sie einen Lernprozess zu, erweitern Sie Ihre Fähigkeiten und die Entwicklung hin zu einer erfolgreichen Selbsthypnose wird sich von selbst einstellen.
Selbsthypnose kann für unterschiedliche Zwecke eingesetzt werden. Wenn Sie damit unangenehme Themen angehen möchten, sollten Sie über eine gute mentale Verfassung verfügen. Nur dann haben Sie das nötige Selbstbewusstsein, sich den inneren Problemen zu stellen.
Ist Selbsthypnose gefährlich?
Sie brauchen keine Angst haben, dass eine Selbsthypnose gefährlich ist. Viele Menschen denken, dass Sie sich während der Hypnose nicht mehr unter Kontrolle haben oder sie haben Angst, aus dem Trancezustand nicht mehr aufzuwachen. Beide Ängste sind vollkommen unbegründet.
Der Zustand der Trance ist ein natürlicher Zustand. Jeder Mensch erlebt diesen Zustand, beispielsweise kurz vor dem Einschlafen oder wenn Ihre Gedanken abdriften. Es ist nicht möglich, so tief in den Trancezustand zu gelangen, dass Sie darin gefangen bleiben. Überschreiten Sie den Grad der Entspannung, schlafen Sie automatisch ein, um anschließend wieder aufzuwachen.
Während der Selbsthypnose nehmen Sie Kontakt zu sich selbst auf. Ihre positiven Suggestionen unterstützen Sie dabei, sich mit Ihnen selbst zu unterhalten. Während diesem Zustand arbeiten Ihre Organe wie etwa das Herz weiter. Es besteht zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr, dass Sie die Kontrolle verlieren und etwa plötzlich aufhören zu atmen.
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