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Am 10.,17. & 24. Oktober um 20 Uhr

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Lerne in diesem 3-teiligen Workshop, wie die Natur dein Nervensystem nachweislich beruhigt & du Stress & Sorgen im Wald abbaust

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 Anmeldung nur bis zum 9.10.2024 

Was ist eine Familienaufstellung?

Bei der Familienaufstellung handelt es sich um eine Methode im Bereich der Familientherapie und der systemischen Therapie. Dabei werden einzelne Personen als Stellvertreter für Familienangehörige im Raum platziert (aufgestellt) und dadurch miteinander in eine Beziehung gesetzt. So lässt sich das Beziehungsgeflecht visualisieren und mögliche Problemstellungen leichter identifizieren.

Anstelle von echten Personen ist eine Familienaufstellung auch mit einem Familienbrett durchführbar, auf welchem verschiedene Figuren oder Symbole entsprechend positioniert werden.

Genau wie die Bezeichnung unterschiedlich ausfallen kann (Familienaufstellung, Familienstellen oder auch systemisches Familienstellen) sind auch verschiedene Ansätze und Verfahren vorhanden. Ein Ansatz basiert auf der Vorgehensweise von Familientherapeutin Virginia Satir, wobei hier das Ergebnis offen gelassen und durch den Klienten selbst erarbeitet werden muss. Ein weiterer Ansatz ist die Methode von Bert Hellinger. Dieser praktiziert das Familienstellen meist auf Großveranstaltungen und ist durch das zur Schau-Stellen und teilweise radikale Vorgehensweisen in Kritik geraten. Neben diesen beiden Varianten gibt es viele Kombinationen und leicht abgewandelte Vorgehensweisen.

Die Entwicklung der Familienaufstellung

Gründerin der systemischen Familientherapie und die Anfänge im Bereich der Aufstellungen ist Virginia Satir. Sie hat in den USA Ende der 1960er Jahre eine Methode entwickelt, welche die Beziehungen bei Familienmitgliedern durch die Körperhaltung aufzeigen sollte. Übertriebene Haltungen drückten die Beziehungen zueianander aus. Die Haltungen waren statisch und Skulptur-ähnlich und wurden im Anschluss von den Teilnehmern diskutiert.

Die Familienrekonstruktion war ein weiterer Ansatz von Virginia Satir, welcher die Vergangenheit berücksichtigte und Probleme behandelte, die auf frühere Generationen zurückzuführen sind.

Die deutsche Psychiaterin Thea Schönfelder entwickelte die Ansätze von Satir weiter. Unter anderem führte sie ein, die Stellvertreter nach ihren Befindungen und Meinungen zu befragen. Gemeinsam mit dem systemischen Therapeuten Kurt Ludewig hat sie die Methode des Familenbretts erfunden.

Durch Schönfelder lernte Bert Hellinger das Thema Familienaufstellung kennen. Er nutzte Großveranstaltungen und live Bühnen Shows, um Aufstellungen in Deutschland bei einem breiten Publikum bekannt zu machen. Er erweiterte die Familienaufstellungen durch das Prinzip der "Ordnung der Liebe", bei welchem jedes Familienmitglied einen fest zugeordneten Platz und eine Rangfolge hat.

Wann ist eine Familienaufstellung sinnvoll?

Eine Aufstellung kann immer dann Sinn ergeben, wenn Probleme mit der Familie zu tun haben oder auf einen familiären Hintergrund zurückzuführen sind. Wenn Sie sich überlegen, eine Familienaufstellung durchführen zu lassen, sollten Sie auf jeden Fall eine konkrete Frage vorbereitet haben.

Mögliche Fragen und Themen für eine Aufstellung sind zum Beispiel:

  • Der Gedanke, dass bestimmte Krankheiten familiär bedingt sind
  • Schuldgefühle und Gewissensbisse, die nicht erklärbar sind
  • Verfestigte Glaubenssätze innerhalb der Familie wie „Das Verlassen des Partners ist eine Sünde“ oder „Mache keine Schulden“
  • Kontaktabbruch und Vermeiden bestimmter Familienmitglieder
  • Unerfüllter Kinderwunsch

Wie sieht der Ablauf einer Familienaufstellung aus?

Oft werden Familienaufstellungen im Rahmen eines Wochenendseminars oder Workshops durchgeführt, aber auch während einer einzelnen Therapiesitzung ist eine Aufstellung möglich.

Die Vorbereitung zur Familienaufstellung

Im Vorfeld sollte sich die Person, welche die Aufstellung veranlasst, Gedanken zu den Themen machen, welche behandelt werden sollen. Konkrete Fragen, für die eine Antwort gesucht werden, sind sehr wichtig. Anhand dieser Fragestellung werden die einzelnen Stellvertreter platziert.

Auch der aufstellende Leiter sollte sorgfältig gewählt werden. Ein Vorgespräch kann hilfreich sein, um vorhandene Erwartungen zu besprechen, aber auch um zu klären, ob die "Chemie" zwischen Klienten und Therapeuten passt.

Der Ablauf einer Familienaufstellung

Zunächst werden alle wichtigen Familienmitglieder benannt. Entsprechend werden Stellvertreter benannt und intuitiv im Raum platziert. Für die eigene Person wird ebenfalls ein Stellvertreter benannt und aufgestellt. Die Platzierung erfolgt zunächst rein nach dem subjektiven Bild des Klienten.

Nachem alle Stellvertreter ihren Platz eingenommen haben, werden diese nach ihren Wahrnehmungen und dem Befinden befragt. In vielen Fällen lassen sich bereits an dieser Stelle wichtige Erkenntnisse sammeln.

Im nächsten Schritt werden einzelne Positionen verändert. Je nach Variante kann der Klient selbst oder der Aufstellungsleiter die Position abändern. Nachdem die Veränderung beobachtet wurde, geht der Klient an seine Ausgangsposition zurück. Je nach Variante können die Stellvertreter eigenständig ihre Plätze verlassen oder werden nochmals umpositioniert, bis sich ein stimmiges Bild ergibt und alle zufrieden sind.

Eine Aufstellungen enden damit, dass als Abschluss heilende Lösungssätze formuliert werden. Als letzter Punkt erfolgt die Entlassung der Stellvertreter und Verabschiedung mit persönlichem Namen.

Der Ablauf in der Übersicht

  • Bennenung der Familienmitglieder und Stellvertreter
  • Platzierung der Stellvertreter
  • Befragen der Stellvertreter nach Empfinden und Wahrnehmungen
  • Verändern einzelner Positionen
  • Beobachten und analysieren der Auswirkungen
  • Beenden der Aufstellung

Verschiedene Rollen und Rangordnungen in Familienaufstellungen

In typischen Familienaufstellungen werden in der Regel Mutter, Vater, Kinder und Geschwister aufgestellt. Auch Großeltern können mit einbezogen werden. 

Bei der Aufstellung hat jeder Stellvertreter eine bestimmte Rolle. Allerdings kann die Rolle doppelt besetzt sein.

Das ist der Fall, wenn eine Person die Rolle der Tochter gegenüber ihrem Vater und ihrer Mutter einnimmt, gleichzeitig aber auch die Schwester ihres Bruders ist.

Die Rangordnung in der Familie

Der Rangordnung-Begriff wurde durch Bert Hellinger geprägt. Er orientiert sich an dem Konzept "Ordnungen der Liebe". Hier hat jedes Familienmitglied einen festen Platz, welcher ausschließlich ihm zusteht. Festgelegt wird die Rangordnung durch die Zeit der Zugehörigkeit. Mitglieder, die länger in der Familie sind, stehen höher im Rang als Mitglieder, die erst später zur Familie hinzukamen.

Daraus ergibt sich die Rangordnung, dass Eltern von den Kindern kommen. Bei mehreren Kindern steht das Erstgeborene über den anderen. Diese Ordnung ändert sich nicht, auch wenn Mitglieder bereits verstorben sind. Wird diese Rangordnung gestört, beispielsweise wenn sich Kinder über die Eltern stellen, ist es möglich, dass einzelne Familienmitglieder krank werden.

Neben den Mitgliedern der Familie wird auch das Was betrachtet. Somit hat eine Paarbeziehung eine höhere Stellung als die Stellung als Eltern, da das Paar zuerst da war.

Welche Gefahren gibt es bei einer Familienaufstellung?

Eine Familienaufstellung kann starke Gefühle und Gedanken an die Oberfläche bringen. Sowohl für den eigentlichen Klienten als auch für die Stellvertreter ist es möglich, dass die Situation überfordernd und sehr emotional wirkt. In der Regel wird eine Aufstellung durchgeführt, um Probleme aufzulösen. Dabei sind bereits Gefühle wie Wut, Trauer, Leid oder Schmerz vorhanden. Durch eine Familienaufstellung werden diese Gefühle teilweise verstärkt und können so zusätzlich belastend wirken.

Ein weiteres Risiko birgt die falsche Wahl des Aufstellungleiters. Auch wenn die meisten Leiter sehr gut ausgebildet sind, gibt es immer wieder Schwarze Schafe. Fehlt die fachliche Kompetenz und das Einfühlungsvermögen, kann eine Aufstellung gefährlich werden. Zum einen fühlen sich die Teilnehmer allein gelassen, zum anderen sind unsensible oder dogmatische Interpretationen möglich, welche eher verstörende und negative Auswirkungen bewirken.

Das Familienaufstellen ist zudem nicht für alle Problem- und Krankheitsfelder geeignet. Schwere Depressionen, erlebte Traumata, Psychosen oder beispielsweise eine Borerlinestörung sollten nicht über eine Familienaufstellung aufgearbeitet werden. In diesen Fällen sind andere Therapie Ansätze wie etwa eine Familientherapie sinnvoll.

Was kann eine Familienaufstellung bewirken?

Eine professionell durchgeführte Familienaufstellung kann viele positive Wirkungen zeigen. Unter anderem kann eine Aufstellung Klarheit im Zusammenhang mit bestehenden Familienmustern bringen, aber auch die positive Veränderung bestimmter Lebensbereiche ist möglich.

Klarheit bei festgefahrenen Familienmustern

Oft haben sich gewisse Einstellungen und Ansichten hinsichtlich einzelner Familienmitglieder gefestigt. Mit den Erkenntnissen aus einer Aufstellung lassen sich neue Blickwinkel betrachten und eingespielte Muster überdenken. Somit stellt eine Familienaufstellung häufig den initialen Schritt dar, Beziehungen innerhalb der Familie neu zu betrachten.

In einigen Fällen ist eine Lösungsstrategie unmittelbar nach der Aufstellung ersichtlich, aber auch die Erkenntnis nach ein paar Tagen oder im Laufe der folgenden Wochen ist möglich. Idealerweise sollte der Klient die Möglichkeit haben, die Erfahrung mit dem Therapeuten oder Coach nachzubearbeiten.

Positive Auswirkung auf bestimmte Lebensbereiche

Eine Familienaufstellung kann auch eine Hilfe darstellen, wenn es um die Veränderung bestimmter Lebensbereiche geht, die zunächst nicht im Fokus der Aufstellung standen. Beispielsweise kann eine aufgearbeitete Mutter-Tochter Beziehung durchaus Auswirkungen auf Probleme außerhalb dieser Thematik bewirken.

Die Deutsche Gesellschaft für Systemaufstellungen

Die Deutsche Gesellschaft für Systemaufstellungen (DGfS) ist eine Fachgesellschaft, welche sich zum Ziel gesetzt hat, ethische Richtlinien und Qualitätsstandards für Systemaufstellungen zu etablieren.

Damit eine Familienaufstellung eine positive Wirkung erzielt, sollten gemäß DGfS unter anderem die folgenden Punkte berücksichtigt werden:

  • Keine Durchführung in Großgruppen mit publikumswirksamen Effekten
  • Sorgfältige Vorbereitung und therapeutische Begleitung des Klienten
  • Aufstellungen sollten nicht leichtfertig oder als "Spiel" betrachtet werden
  • Der Aufstellungsleiter sollte einfühlsam sein und dem Klienten respektvoll gegenüber treten
  • Der Aufstellungsleiter sollte dem Klienten keine Sichtweise aufdrängen
  • Entscheidungen über Veränderungen sollten immer dem Klienten überlassen werden

Neben diesen Punkten weist die Deutsche Gesellschaft für Systemaufstellungen darauf hin, dass ein Aufstellungsleiter eine fundierte Ausbildung durchlaufen haben sollte und über Praxiserfahrung verfügt, bevor er Familienaufstellungen anbietet.

Es gibt keine festen Ausbildungsrichtlinien für Systemaufstellungen, daher ist es sehr schwierig, professionelle Anbieter zu finden. Um die Suche zu erleichtern, bietet die DGfS eine Datenbank mit geprüften Systemaufstellern an.

Fotos: https://pixabay.com/de/ & Henrike Ortwein

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